Rahmenbedingungen
Ziele der
ambul. Versorgung |
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Wege zum
Ziel
QM -
System
Zukunft |
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QM - Aspekte am Beispiel
der
Onkologie |
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1.0 |
Rahmenbedingungen der ambul. Versorgung |
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Das Umfeld der
ambulanten ärztlichen Tätigkeit hat sich in den letzen Jahren tief
greifend verändert. Nicht mehr die Ärzteschaft bestimmt die
Bedingungen, sondern die Politik hat die Federführung übernommen. Die
Verknappung der Mittel führt zum einen zu einer Abwertung der
ärztlichen Leistung, zum andern zu einer immer konsequenteren
Kontrolle der Leistungserbringung. |
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Mit der Budgetierung
wurde der Ärzteschaft das Krankheitsrisiko, die eigentliche Funktion
einer Krankenversicherung, aufgezwungen, während sich die
Krankenkassen auf das Einsammeln der Finanzmittel beschränken. Denn
die gesetzlichen Krankenkassen zahlen, unabhängig vom
Gesundheitszustand ihrer Versicherten, einen festen Betrag an die
Verrechnungsstellen. |
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Um diesen widersinnigen
Zustand, den Umgang mit Ärzten als Teil einer staatlichen Struktur und
nicht als selbständige Unternehmer mit allen Risiken, in absehbarer
Zeit zu beenden, müssen die Ärzte sich unternehmerisch verhalten und
in einem ersten Schritt ihre Leistungen klar definieren, bewertbar und
nachprüfbar gestalten. |
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Die Ärzte können noch
eine gewisse Zeit auf die Trägheit der großen gesellschaftlichen
Prozesse spekulieren. Aber eine solches Verhalten verlängert zum einen
den heutigen beklagenswerten Zustand, zum andern wird sie , wie
unschwer vorherzusehen ist, in heftigem Klagen über Entwicklungen ohne
Mitwirkung der Ärzte selbst enden.
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Die Politik hat die
Qualität entdeckt. Leistungen hoher Qualität enthalten rational
nachvollziehbare Kostensenkungspotentiale, wie Senkung der
Folgekosten. Der letzte Entwurf zur Gesundheitsreform enthielt die
Verpflichtung zur Qualität, genauer sogar zu einem
Qualitätsmanagementsystem im Bereich der stationären und ambulanten
Versorgung. Im Gesetz verblieben ist nur eine Verpflichtung der
Krankenhäuser zur Einführung von Qualitätsmanagementsystemen, aber
soll man als niedergelassener Arzt darauf vertrauen, dass die Politik
bei diesem Zwischenschritt stehen bleibt?
Denn der Forderung nach
Qualität müssen sich alle Ärzte stellen, die in unserem
Gesundheitssystem erfolgreich tätig sein wollen.
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Die
Gesundheitsministerkonferenz 1999 spricht eine noch deutlichere
Sprache:
„Der Gesetzgeber bzw.
die Körperschaften der Selbstverwaltung werden unter Einbeziehung von
Forschung und Wissenschaft bis zum 1. 1. 2008 Möglichkeiten prüfen und
Kriterien weiterentwickeln bzw. entwickeln, nach denen Planungen,
Zulassungen, Kündigungen von Versorgungsverträgen und/oder Vergütungen
soweit wie möglich auch an Qualitätskriterien gekoppelt werden. Dabei
sind besonders die Auswertungen von Ergebnisqualitäten zu
berücksichtigen.“
Und die Ärzte sollten
aktiv werden, bevor mit der einsichtigen Forderung nach Qualität jede
Zwangsmaßnahme leicht gerechtfertigt und politisch durchgesetzt wird.
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1.2 |
Die
Krankenkassen als Finanzierer |
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Die Einnahmen werden in
absehbarer Zeit nicht steigen. Um ihrem gesetzlichen Auftrag
nachzukommen müssen die gesetzlichen Kassen die vorhandenen Mittel
gezielt ausgeben. Absehbar ist eine Doppelstrategie der Kassen: das
vorhandene System der inflationierten Punktwerte bleibt bestehen.
Parallel dazu werden Modellprojekte initiiert und finanziert wie Netze
und Sonderverträge mit einzelnen Fachgruppen, wobei überprüfbare
Qualität eingefordert werden wird.
Eine sehr bewusste Strategie der Ärzte in diesem im Gesamtszenario
würde bedeuten, auf den Verhandlungspartner Krankenkassen zuzugehen
und sie in ihrem Auftrag, eine Versorgung hoher Qualität zu
finanzieren, zu unterstützen. Eine solche Vorgehensweise muss auch ein
nachvollziehbaren Angebot beinhalten. Warum sollten die Ärzte, wenn
sie Selbständige bleiben wollen, sich nicht auch als solche verhalten
und aktiv und zügig in den Prozess eingreifen, der zum Ziel haben
muss, definierte Leistungen adäquat in festen, kalkulierbaren Beträgen
honorieren zu lassen?
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1.3 |
„Freiheit“ der
Diagnostik und Therapie |
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Die medizinischen
Inhalte unserer Behandlungsmethodik ändern sich mit hoher
Geschwindigkeit. Das darf jedoch nicht als Entschuldigung gelten,
die Patienten nicht nach dem neuesten Stand der Wissenschaft zu
behandeln. In unserem Gesundheitssystem darf nicht vorkommen, dass
bei manchen Tumorarten Patienten in Deutschland deutlich
schlechtere Prognosen haben. Und es darf nicht geschehen, dass es
der Kritik Europäischer Institutionen bedarf, einen solchen
Zustand abzustellen .
Die Fachgesellschaften geben mit der Entwicklung von
Behandlungsleitlinien dem Arzt eine Sicherheit, die Behandlung auf
dem neuesten Stand durchzuführen, also sollte man diese auch
explizit nutzen. |
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1.4 |
Der Alltag in
der ambulanten Praxis |
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Der Tagesablauf in einer
Praxis und die verantwortungsvolle Behandlung unserer Patienten
erfordert einen hohen Einsatz des Praxisinhabers. Notgedrungen
delegiert er eine Vielzahl von Tätigkeiten. Für eine adäquate
Kontrolle bleibt ehrlicherweise kaum Zeit. Alle Fehler werden jedoch
dem Arzt in seiner Eigenschaft als Mediziner oder Unternehmer
angelastet. Hilfreich wäre ein entsprechendes Überwachungssystem, um
eine akzeptable Fehlerfreiheit zu gewährleisten.
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1.5 |
Das
Ansehen der Ärzte |
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Der Eindruck des bislang
höchstangesehenen Berufsstands der Ärzte hat sich deutlich
verschlechtert. Geld und Streiks bestimmen das Bild immer mehr. Die
freiwillige, nicht erzwungene Realisierung von Qualitätsmaßnahmen wäre
hervorragend geeignet, das Außenbild im Sinne des Patienten und des
Gesundheitssystems zu verbessern. |
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Ziele der
ambulanten Versorgung |
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