Rahmenbedingungen   Ziele der ambul. Versorgung

Wege zum Ziel    QM - System    Zukunft

 
   
   

QM - Aspekte am Beispiel der Onkologie

   

4.0

QM - System nach DIN EN ISO 9000 ff
Der Nachweis der Eignung dieses Systems wurde bereits mehrfach in Pilotvorhaben erprobt und realisiert ,
Im Gegensatz zu manchen Meinungen handelt es sich hierbei um eine international anerkannte Norm. Die Aufschlüsselung der kryptischen Buchstaben hilft dabei weiter: DIN steht für Deutsche Industrie Norm, EN für Europa Norm, ISO für International Standards Association. Weltweit haben sich alle Institutionen auf dieses Normgerüst zur Darstellung von Qualitätsmanagement geeinigt. Jedes Unternehmen kann sich, wo auch immer beheimatet, nach dieser Norm zertifizieren lassen.
Diese Norm beschreibt das bekannteste Qualitätsmanagementsystem, das als Kern in allen anderen Systemen enthalten ist.

4.1

Inhalte der ISO 9000 ff

In einer festen Struktur müssen

beschrieben werden:

1. Qualitätsziele und die dazu eingesetzten Mittel


2. Die Arbeitsabläufe, die zu fehlerfreien Arbeitsgängen führen


3. Die Patientenorientierung der Praxis


4. Eine Systematik zur Behandlung von Abweichungen im laufenden Betrieb


5. Dokumentation der Fortbildung


6. Die Verfolgung wichtiger Prüfungen, zu denen die Ärzte sowieso schon verpflichtet sind


Eigentlich, das bestätigen auch zertifizierte Kollegen, macht man während der Zertifizierung alles das, was man immer schon einmal tun wollte, nur hatte man nie sich die Zeit genommen: man durchdenkt die Praxisabläufe und reorganisiert diese mit dem ganzen Praxisteam zusammen.

4.2

„Mängel“ der ISO 9000 ff
Die Norm geht von einem bewussten mündigen Kunden aus, der genau weiß, was er will. Im medizinischen Bereich existiert ein solcher Kunde nicht.
Die Norm muss also um diesen Teil ergänzt werden. Verschiedene Fachgesellschaften und –gruppen erarbeiten zur Zeit solche medizinische Module auf der Basis der jeweiligen Leitlinien, die jederzeit und ohne Schwierigkeiten in ein Qm-System nach ISO 9000 integriert werden können.

4.3

Kosten der ISO 9000 ff
Die Norm für Qualitätsmanagementsysteme wurde geschaffen, um die Kosten für die Qualitätsprüfungen möglichst gering zu halten. Nur aus diesem Grund wurde die „Norm“ geschaffen, die es ermöglicht, die Qualitätsanstrengungen eines Unternehmens in einer festen Struktur zu beurteilen, ohne sich erst in einem zeit- und kostenträchtigem Prozess in die einzelnen Arbeitsabläufe einzuarbeiten. Jede andere Methodik muss bei ähnlichen Inhalten deutlich kostenintensiver ausfallen.
Die heute oft als prohibitiv geltenden Kosten sind aus Einzelzertifizierungen abgeleitet. Auch die Zertifizierer lernen, die von der Zertifizierung von Großunternehmen abgeleiteten Preisvorstellungen lassen sich schon heute bei entsprechender Vorgehensweise in den Bereich der Untergrenze (Ärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung 10-100 TDM9) verschieben.

4.4

Erweiterungen der ISO 9000 ff und des Zertifizierungsaudits
Das normierte Gerüst des Zertifizierungsprozesses erlaubt problemlose Ergänzungen und Spezialisierung des eigentlichen Audits. Sobald die Ärzte eine entsprechende Einigung auf Qualitätsstandards erreicht haben, kann der Berufsverband oder eine andere akzeptierte Organisation dem Zertifizierer die entsprechenden Auflagen machen, was dann neben dem strukturellen ISO-Zertifikat ein zusätzliches Zertifikat einer dieser medizinischen Organisationen beinhalten könnte.

4.5

Ergebnisqualität
Hier betritt man ein in der Tat vernachlässigtes Feld. Aber nicht von der QM-Norm vernachlässigt, sondern von den Ärzten und ihren vielfältigen Organisationen. Die Verpflichtung zu einer Datenerhebung, die eine Beurteilung der Therapie und der Therapieerfolge erlaubt, muß entwickelt und in die Qualitätsverpflichtung übernommen werden. Die ISO 9000 erlaubt dann die Prüfung der Datengewinnung und der Teilnahme an einem solchen Verfahren.

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Zukunft